Waldlehrpfad
Meilensteine unserer Arbeit:
- Der Waldlehrpfad wurde eröffnet am 17. Oktober 1993,
- renoviert und deutlich erweitert wiedereröffnet am 13. Juli 2003,
- erneut renoviert, erweitert und mit dem Baum des Jahres 2011 (Elsbeere) versehen am 09. Oktober 2011,
- Konzeption und Installation von 10 Informationstafeln entlang des Lehrpfades aus eigenen Mitteln im Herbst 2018 (Link zu weiteren Infos),
- Zusammenstellung zusätzlicher Inhalte (Audio-/Video-/Bilddateien) zu den Infotafeln, die mittels QR-Codes abgerufen werden können (Link zu weiteren Infos).
Zur Historie: Im September 1992 teilten wir dem Gemeindevorstand Kefenrod mit, dass „die Naturschutzjugend unserer Gruppe beabsichtigt, in der Gemarkung Bindsachsen einen Waldlehrpfad einzurichten.“ Gleichzeitig erläuterten wir, dass der Lehrpfad ein Rundwanderweg werden solle und stellten die geplante Streckenführung sowie den Inhalt und die Art der geplanten Ausstattung mit Informationsschildern und unterschiedlichen Nistgeräten ausführlich vor.
Am 7. Oktober 1992 erhielten wir die Antwort, der Gemeindevorstand habe „keine Bedenken gegen diese Einrichtung vorzubringen.“ Die eigentliche Arbeit – bereits schon seit Monaten vorbereitet – konnte also jetzt endlich mit voller Kraft beginnen.Der zuständige Forstbeamte hatte bei einer gemeinsamen Ortsbegehung der geplanten Route bereits 26 verschiedene Baum- und Straucharten bestimmt, die für diesen Zweck geeignet schienen.
Die für die Informationsschilder vorgesehenen Bretter aus Lärchenholz lagerten bereits seit Monaten abholbereit. Sie waren schon auf die passende Größe zugeschnitten und mussten nur noch mit einer Oberfräse die entsprechenden Namen der ausgewählten Baum- und Straucharten erhalten. Wir pflanzten zusätzlich noch zahlreiche fehlende wichtige Baum- und Straucharten im Wald und auch in der freien Landschaft und ergänzten die Informationsschilder auf insgesamt über 60 Stück, so dass später die zukünftige Wegstrecke auch durch die aufgestellten Schilder deutlich sichtbar sein würde.
Für die Beschilderung wählten wir ganz bewusst eine bescheidene, optisch der Natur angepasste Ausführung: Schilder aus unbehandeltem wetterbeständigem Lärchenholz mit eingefräster Schrift, deren Buchstaben mit weißer Farbe hervorgehoben wurden. Zusätzlich unterstützte uns der 2002 inzwischen leider verstorbene Walter Klein aus Bad Nauheim, einer der besten Botaniker Hessens, mit kleinen botanischen Artnamenschildern aus Metall, die wir zusätzlich befestigten.
Der Waldlehrpfad der Natur- und Vogelschutzgruppe Bindsachsen – damals in weitem Umkreis der einzige – wurde dann am 17. Oktober 1993 im Rahmen einer Feier des 30jährigen Bestehens der Gruppe mit großer Anteilnahme der Öffentlichkeit eingeweiht, gemeinsam mit der ersten ständigen naturkundlichen Ausstellung unserer Gruppe im Obergeschoss des Dorfgemeinschaftshauses Bindsachsen.
Die Strecke führt entlang eines Rundwanderweges, der an der alten Eiche am Sportplatz in Bindsachsen beginnt und zunächst der historische Bettenstraße in westlicher Richtung folgt. Die Bettenstraße ist eine uralte Handelsstraße von Hessen nach Thüringen, die auch an der Bindsächser Wehrkirche (erbaut etwa 950 – 1050) vorbeiführt. Die mit Pfeilen gekennzeichnete Route leitet die Besucher dann durch das Wolfsbachtal wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Insgesamt führt der Waldlehrpfad der Natur- und Vogelschutzgruppe Bindsachsen an interessanten und abwechslungsreichen Stellen in der freien Landschaft und im Wald vorbei. Er ermöglicht auf anschauliche Weise einen Einblick in das Naturgeschehen und seine Funktionen und öffnet die Augen für viele Einzelobjekte im Naturhaushalt, vor allem auch im Biotop Wald, die in ihrer Summierung diesem Lebensraum ein ganz unverwechselbares Gesicht geben. Man findet den Wanderweg ganz leicht, wenn man dem Hinweisschild „Waldlehrpfad“ am Ortseingang Bindsachsen aus Richtung Büdingen nach links folgt.
Die Wegstrecke ist gut ausgebaut, bei einigermaßen trockenem Wetter ist der Waldlehrpfad auch gut mit Kinderwagen befahrbar. Der Lehrpfad ist fast genau 4 km lang und beansprucht etwa eine bis eineinhalb Stunden Gehzeit – einfach vorbeikommen und ablaufen!
Fotos: Alfred Leiß, Britta Groth und Harry Messerschmidt